09.06.04 - Heidelberg, Schwimmbadclub - Monsters of Liedermaching

I made it! Ich hab es, wenn auch mit 3-tägiger Verzögerung, doch noch geschafft meine Notizen zu einem doch recht ausführlichen und detaillierten Konzertbericht zusammen zu fassen - und wer behauptet, das sei keiner, der kann mich echt mal! Also, auf geht's, ich muss in ner Stunde wieder weg sein:


Aufgrund erheblichem Zeitdruck, werdet ihr auf unzählige Tippfehler stoßen. Einfach laufen lassen... einfach ignorieren, dafür geht die nächste Runde auf mich..


Es ist Mittwoch, der neunte sechste zweinullnullvier und ich wache in Heidelberg auf. Hab die Woche seit Sonntag hier verbracht und musste bei meiner Mum in der Praxis rumgammeln - nachmittags bin ich dann die meiste Zeit draussen gewesen, war überwiegend breit und bin mit einer derartigen Vorfreude auf den heutigen Tag rumgeirrt. Das einzigste Problem wird heute sein, dass mir mein Kopf ziemliche Probleme bereitet und mir die ganze Zeit domelig ist. Naja, was soll's.
Gegen 19.45 Uhr trudelt Susanne ein, ich empfange sie am EDEKA und dann bezieht sie ihr Zimmer, macht sich fertig und wir rauchen noch eine. Ich bin schon fertig. Geduscht, umgezogen, gegessen und hergerichtet. Um 20.30 Uhr wollen wir los machen - dass wir nicht zu früh, aber auch nicht zu spät da sind..
Die Fahrt gleicht einem Suchspiel - alle 500m ziert ein schickes Monstersplakat den Straßenrand und wir beschließen, auf dem Heimweg heute Nacht, ein oder zwei einzupacken.
Am Schwimmbadclub angekommen schlagen wir zu allererst den Weg hoch ins Bistro ein, trinken Wasser (!) mit viel Eis und grübeln über den heutigen Abend... Wer und wieviele Menschen werden kommen? Wird es voll? Wo sitzen/stehen/liegen dann die Leute? Bestuhlt oder nö? Jedenfalls jagen uns ein paar Gedänkchen, bevor wir nach unten "gehen" - ich rutsche die Treppengeländer runter. Nur nicht das letzte, da telefoniert Pensen, von Frische Mische...

Das Schwimmbad besteht aus 4 Ebenen. Ganz unten befindet sich die Garderobe, Kartentelefon, Toiletten und eine Disko. Im 1. Stock hat es eine Konzerthalle, eine Bar und ein "Kino". Der 2. Stock, weiss ich nur vom Hörensagen, ist eine Disko und im obersten Stock befindet sich das Bistro - Treffpunkt für viele Verabredete.

Es ist gerade mal 21 Uhr, als wir im Vorraum der Konzert"halle" ankommen. Vorne ist eine Leinwand aufgebaut, auf der ein Unplugged-Konzert der Ärzte läuft - toll. Singen!
Einlass ist erst um 21.30 Uhr, deshalb hole ich mir einen Barhocker, einen Ginger Ale und rauche eine, während Susanne ihr Handy aus dem Auto holt. In ihrer Abwesenheit habe ich endlich das große Vergnügen Rüdiger Bierhorst kennen zu lernen - ein Monster aus Berlin. Sehr sympathischer Mensch! Aber auch er muss wieder rein, ich warte weiter auf Susanne und wechsle auch noch paar Worte mit 2 Frauen, die an einem Tisch sitzen.
Susanne ist wieder da und es ist Einlass: Beziehen zügig ein paar Plätze ganz vorne links an der Wand. Keine Stühle, nein! Das Publikum monstert sich heute auf dem Boden - oder auf den Stufen, die an jeder Wand vorhanden sind.
Anfangs lässt sich die Zahl der Besucher an 4 oder 5 Händen abzählen, aber mit der Zeit füllt sich der relativ kleine Saal doch noch beachtlich und es wird ziemlich voll.
Susanne organisiert kurz vor Beginn noch Flüssiges (Desperados für mich, Bier für sie), ich zücke Block und Stift und dann fängt der Spaß an.

6 Stühle stehen auf der Bühne. Fred, Lambada, Pensen, Burger, Totte und Rüdi beginnen ihr Programm mit einer von Fred moderierten Vorstellungsrunde. Jeder Einzelne kassiert Applaus und schon jetzt macht mir die Sache Spaß!
Nachdem alle vorgestellt sind, startet Fred mit "Marzipan" und die Konzertbesucher zeigen doch recht kräftigen Stimmeinsatz (soll aber noch besser werden!). Weiter geht es mit dem Liedermacherduo Frische Mische aus Hamburg - die 2 habe ich bis heute weder live gesehen oder gehört, aber das was ich nun zu Ohren bekomme, gefällt mir enorm!
Der Raum ist mittlerweile voll mit Heidelberger/inne/n - die sind berüchtigt. Hier geht jedes Mal der Punk ab! Ich liebe diesen Ort..

Kopfweh und Schwindel irritieren mich ein wenig, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran - die Atmosphäre ist der Hammer!
Rüdi ist als nächster an der Reihe. Er spielt "Montag", was ich bisher bloß von Fred kenne. Macht aber keinen Unterschied, ich habe den Text nur stellenweise im Kopf - ich hasse es, Lieder zu hören, sie zu kennen, den Text aber nicht mitsingen zu können. Schrecklich...
Jedenfalls gibt Fred der Gitarre mit "Schlecht im Bett" noch einmal Schlag und wir als Publikum beginnen endlich aufzutauen. Aber bei der irren Hitze ist das auch kein Wunder... da schmilz alles!
Lustige Stimmung kommt auch bei Totte's "Systemficker" auf, bei dem er immer wieder auf Fred und Rüdi verweist. (Nur kann ich das grad schlecht erklären, meine journalistische Ader hat nen üblen Tag..) Es ist jedenfalls lustig. So.
Erstaunlich ist die Zahl der Besucher, die die Texte können! Eine ganze Menge Leute! "Sehr wunderbar.." denke ich mir und trinke mein Desperados, nach langem Kampf mit der Zitrone, leer.
Auch Burger beweist nun sein liedermacherisches Können mit "Tod in der Nordsee" - da viele Schröders-Fans anwesend sind, wird auch hier viel und laut mitgesungen.

Jetzt muss ich zugeben, dass ich zwar mitgeschrieben habe, allerdings die Reihenfolge...irgendwie nicht ganz..stimmt... aus welchem Grund auch immer. Denn hier steht gleich noch einmal Burger.

Mach ich einfach bei Burger weiter (Sorry, wenn ich hier was durcheinander bringe und auslasse, aber ich war an dem Abend selbst ziemlich verplant). Ein Lied, was ich bisher noch nicht gekannt habe. "Suizid" heißt es und animiert zum mitsingen, prägt sich schnell ein "und die Katze schläft". Geil isses. Geil ist auch das Xylophonspiel von Fred, dem Multitalent! Die Besucher zeigen sich von ihrer besten Seite, ich mache ein paar Fotos und dann spielen Frische Mische als vor-vor-vor-vorletztes Stück vor der Pause. Staunen über deren Gesang. Schnell und synchron, ausserdem gefällt mir das Gitarrenspiel von Pensen.
Totte ist wieder an der Reihe und spielt seinen zu hohem Nikotinkonsum anregenden Song "4 Meter" mit verschollener Strophe. Susanne mag das Lied so, und sie zeigt mir ein dickes Grinsen. Ich grinse zurück, fange an zu rauchen und nehme die verschollene Strophe auf das Diktiergerät meines Handys auf.
"Mädchen", das Kultlied Heidelbergs, wird nun von Burger gespielt. Er covert das Lied einfach schnell von Fred's Band - der wird von einem männlichen Publikumsgast soeben mal zum Sänger der Schröders umfunktioniert. Wir als Zuhörerschaft geben kräftig Stimme und ich knipse noch ein paar Fotos.

Ich komme mir als einzigste Monsters-Shirt-Trägerin langsam ziemlich blöd vor, zumal ich mir heute ernsthaft überlegt hatte, es überhaupt anzuziehen... Nun muss ich die Folgen tragen ("...heute kann ich dir nur sagen, besser das zu lassen - nur man würd' auch was verpassen.." ;-). Denn Burger macht Werbung für das Shirt. Pensen spielt eine schöne Werbemelodie und Rüdi stolziert über die Bühne. Dann werde ich von Burger aufgefordert, doch mal aufzustehen, um das Girlie-Shirt zu präsentieren...... So. Burger: Nun sage mir, woher hätte ich das Shirt denn haben sollen, wenn das hier mein erster Monsters-Gig ist/war...?
Mein Brass auf Burger legt sich aber bald wieder, beim nächsten Song der FriMis. Da muss sich das Publikum nämlich den Text selber erschließen - Wer rockt wie sonst was? Monstas!

Nach so vielem Klatschen, Jubeln, Gröhlen und Singen geht es in die Halbzeit. 15 Minuten Pause. Klo.
Die freie Zeit geht schnell rum, ich begrüße kurz Fred am Merchstand. Aber da ich den Hamburger erst in Meschede und Winterberg gesehen habe, wir das Ganze nicht allzu emotional.
Auch egal, ich bin an der Reihe mit Getränke holen. 1x Bier und 1x Red Bull. Letzteres geht an mich, da ich recht platt bin. Doch auch diesen Zug bereue ich bald, nachdem die Jungs wieder angefangen haben zu spielen und Rüdi beteuert, dass er bühnensüchtig sei. Denn nun beginnt mein Kreislauf zu stressen. Ich kann mich noch festhalten und versuche bei Bewusstsein zu bleiben (Das war wirklich übel...) - denn nun spielt Burger "Weichei" und ich mag das Lied. Kann es sogar, ohne zu wissen warum, auswendig. Super.
Ein neues Lied präsentiert auch Totte, der gerade sein Minialbum "Einhornhenkst?" auf den Markt gebracht hat. Bekomme aber bloß den Anfang mit, denn dann begebe ich mich dann auf den langen, mühsamen Weg durch die Menge nach draussen an die frische Luft. Mir wird schwarz vor Augen, also setze ich mich hin.
Nach ein wenig Auszeit gehe ich wieder rein und verfolge von ganz hinten Rüdi's Einlage und starre gebannt auf dessen Hände. Das nenne ich 1A Picking... Meine Fresse.. da könnte ich stundenlang zuhören.
Und auch heute sind Geburtstagskinder im Publikum - Steffi heisst sie diesmal und sie bekommt das selbe Ständchen, wie damals Stella in Meschede. "Steffi, wir gratulieren dir, wir sagen "PROST!" und trinken ein Bier...." Cooles Lied.

Nach dieser, doch sehr rührenden, spontanen Einlage, folgt der ruhige Teil der Monsters, beginnend mit "Alles für mich" von Rüdi - das einzigste Lied, was ich von ihm im Kopf hab und leise mitsinge. Es wird totenstill und jeder starrt in eine Ecke. Vor mir sitzt ein junges Pärchen, das demonstrativ vor meiner Nase rumknutscht und mir telepathisch mitteilt: "Haha, du Single!", als wär's 'n Verbrechen. Ich kann nicht leugnen, mich nun auf einem hohen nachdenklich-emotionalen Level zu befinden und gedankenverloren beobachte ich den Rauch meiner Zigarette, der mir ins Auge weht... Frische Mische geben auch noch einen ruhigen Song preis und Burger spielt "Blues". Das kann die Hälfte des Publikums und das kann auch ich und spätestens jetzt fehlt mir mein besaitetes Heiligtum.
Um nicht abzuschweifen wird der "lahme Scheiß" nun durch ein Trinklied abgelöst. Totte's "Caipirinha" bringt uns wieder in ein Stimmungshoch und ich könnte das Publikum abknutschen - das geht ja so ab! Unfassbar...
Frische Mische hauen nochmal in die Saiten und dann fällt mir das erste Mal auf, wie laut Rüdi eigentlich singt - und ich hör doch 120%. Abgesehen davon ist der Applaus und der Jubel mehr als ohrenbetäubend...
Die Jungs verlassen die Bühne und ..wie von selbst, ganz spontan, ohne Hinweis oder Anleitung.. beginnt die Stimmung der eines Fußballstadions zu gleichen - "MONSTERS! Ohohohhoooh!!" gröhlt das Publikum wie aus einem Mund und es gibt die 1. Zugabe. Das Monsters-Lied. Nur geil! Aber der Hammer kommt als nächstes - Burger beweist allen, wie geil doch das HD Publikum eigentlich ist. Er stimmt "Frösche an" und 90% des Publikums singt richtig, komplett und lauthals mit. Da bekomme sogar ich Gänsehaut - hat was von Weihnachten in Gandersheim...
Also nächstes probiert es Fred mit "Herzblatthubschrauber" und auch hier höre ich eine beachtliche, laute Menge das Lied singen. Wieder Gänsehaut! Sowas nenne ich Konzert / Publikum / Musik / Stimmung / Band!
Naja, für mich hat zum 2. Mal die Stimmung ein Ende, denn ich muss nochmal den Raum verlassen um das Blut wieder in meinen Kopf zu bekommen. 2. Auszeit für mich...umgeben von bizarren Menschen, die mich zum Teil wirklich ein wenig ängstlich stimmen..

Beim wieder reinkommen stelle ich mich auf die andere Seite nach vorne. Dann muss ich mich aber doch wieder hinsetzen, neben den Merchstand auf den Boden. Ich sehe nichts. Nur Burger, der den armen, hässlichen und unbeliebten Willi spielt und steht. Dann folgt Totte's "Entspannender Stuhlgang", bei dem ich mich dann doch weiter nach vorne wage. Die Menschen hier sind so riesig... da muss ich mich weiter vor stellen. Aber an den Pfosten, zum abstützen. Das "ooh", was dem Publikum von Totte als stimmliche Einlage aufgetragen wurde, landet anfangs etwa 1,5 Okatven tiefer als geplant. Doch mit der Zeit merken es ein paar und das Ganze bekommt dann doch Klang.
Die Jungs sind ein weiteres mal von der Bühne und wieder beginnt ein stadionchormäßiger "Mosters!"-Ruf. Das lassen sich die Monsters nicht 2x sagen und sie bringen zusammen ein böses, aber doch recht lustiges Lied: "Ich trink dich schön".
Ich bin der Meinung, in dem Moment hätten die Jungs jeden Scheiß spielen können und die Besucher wären weiter so abgegangen....
doch leider ist das Konzert nach 4 Stunden schon zuende, es ist kurz nach eins und Susanne und ich gehen an die Bar, wo mir etwas doch sehr tolles passiert... Ich sitze da, trinke einen 2. Red Bull und auf einmal steht da ein junger Herr vor mir. "Hallo... äh, das soll jetzt keine Anmache sein oder ao, aber du siehst voll gut aus..... Bin vorhin schonmal hier vorbeigelaufen und hab gedacht Woooohhh...!" Ich schaue zu Susanne und kann mir absolut kein Lachen verkneifen. Wurde der dafür bezahlt?! Jedenfalls bedanke ich mich und dann führen wir das oberflächlichste Gepräch, das man sich nur vorstellen kann...
Naja, aber hey: Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn. Mein Fazit: "Einsamer, Handschellen- und Nietenhalsbandtragender Gothic sucht weiblichen Anhang..." Ne lass ma'...
Irgendwann stoßen dann auch noch Totte und der ideale Schwiegersohn zu uns, noch ein Nachwuchsliedermacher aus Heidelberg. Auch sehr nett!
Aber bald müssen wir gehen und die Jungs machen sich auch auf den Weg. Verabschieden uns, und dann geht es Richtung Heim - mit dem Tourbus hinter uns. (Sorry, Susanne's Auto fährt halt nicht schneller...:)


Weitere Konzertberichte zur Monsterstour findest du auch zum Beispiel hier oder auch hier.


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